Sachkundenachweis §11 TierSchG

Was ist der Sachkundenachweis nach §11 TierSchG?

Der Sachkundenachweis ist die Erlaubnis nach §11 TierSchG für die Vermittlung, Handel, Haltung, Pflege, Unterbringung, Einfuhr, Verbringen, Ausbildung von Tieren
Er vermittelt und bestätigt durch die Prüfung grundlagenmäßige und spezielle Kenntnisse in den Themenbereichen Hundeverhalten, Fütterung, Gesundheit, Erste Hilfe, Hundezucht, Tierschutz, Lernverhalten, gewerbliche Hundehaltung, gesetzliche Grundlagen und behördliche Regelungen, sowie Transport innerhalb der EU.
Hier sind detailliert alle Kenntnisse aufgelistet, die bei der Sachkundeprüfung vorausgesetzt und geprüft werden:

1. Biologie des Hundes:
– Anatomie des Hundes
– motorische, sensorische und kognitive Fähigkeiten
– Fortpflanzung (Verhalten Rüden/Hündin, Zyklus, Trächtigkeit, Geburt)
– Individualentwicklung (Ontogenese)
– Verhaltensbiologie
– Soziale Organisation (Rangordnung, Sozialverhalten)
– Ausdrucksverhalten (Kommunikation mit Artgenossen und Menschen)
– Spielverhalten
– Aggressionsverhalten
– Jagdverhalten
– Domestikation (domestikationsbedingte Veränderungen)
– Rassekunde (Eignungen und rassespezifisches Verhalten)

2. Aufzucht, Haltung, Fütterung und allgemeine Hygiene:
– Grundlagen der Hygiene
– Grundlagen der Zucht, Haltung, Ernährung und Pflege des Hundes
– Erkennen von Abweichungen (anatomisch, physiologisch)
– Welpenentwicklung (Sozialisation und Habituation)

3. häufige Erkrankungen des Hundes, medizinische Prophylaxe/Versorgung
– Verletzungen, Erste Hilfe, Notfallmaßnahmen
– wichtige Infektionskrankheiten, wie z.B. Staupe, Parvovirose, Tollwut; Zwingerhusten
– Impfungen und Gesundheitsprophylaxe
– Endo- und Ektoparasitosen
– häufige Erkrankungen (Bewegungsapparat, Stoffwechselerkrankungen, altersbedingte Einschränkungen etc.)

4. einschlägige tierschutzrechtliche und sonstige Bestimmungen
– Tierschutzgesetz / Tierschutzhundeverordnung
– Sonstige Hunde betreffende Rechtsbereiche (z.B. StVO, BGB (Haftpflicht), bundes- und landesrechtliche Regelungen zu gefährlichen Hunden)

5. Ausbildung, Training
– Lernverhalten (Lernformen, klassische Konditionierung, operante/instrumentelle Konditionierung, formales, soziales Lernen)
– Kommunikation ( Ausdrucksverhalten des Hundes, andere Kommunikationsformen des Hundes, Hund-Mensch-Kommunikation, Mensch-Hund-Kommunikation )
– tierschutzgerechte und tierschutzwidrige Erziehungsmethoden
– altersspezifische Ausbildung (v.a. Welpen)
– angemessene Beschäftigung und Auslastung von Hunden (rassespezifisch, altersgemäß)
– Trainingsgestaltung (Ablauf, Aufbau etc.)
– Angst- und Aggressionsverhalten sowie Angst- und Aggressionsvermeidung im Alltag/in der Hundeausbildung, Ursachen, Entstehung und Korrektur von Meide – und Abwehrverhalten
– Stress bei Hunden (Physiologie des Stressgeschehens, Stressvermeidung und Stressmanagement,
Auswirkungen von Stress im Alltag und in der Hundeausbildung)
– Erkennen und Korrigieren unerwünschten Verhaltens, Verhaltensstörungen (z.B. Bellen, Zerstören, Trennungsangst; stereotypes Verhalten)
– Hundesport (Sparten, Trainingsvoraussetzungen)

6. ausreichende Fähigkeiten im Umgang mit Hund und Halter
– Kommunikation zwischen Trainer und Hundehalter (Didaktik, Vermittlung von Lerninhalten und Aufbau von Trainingsaufgaben)

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